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Katastrophen-Schutz-Übung
Datum
Samstag 09. Juni 2018
Abteilung
Kat-S
Ein langfristiger, großflächiger Stromausfall kann weitreichende Folgen haben - so weitreichend, dass für solche Fälle auch ein Katastrophenalarm vorgesehen ist.
In solch einem Fall müssen die Einsatzkräfte aller Hilfsorganisationen effizient zusammenarbeiten.
Um dies zu gewährleisten hielten wir am vergangenen Samstag gemeinsam mit dem 14. Löschzug Mühltal und den THW Ortsverbänden Groß-Umstadt und Darmstadt eine großangelegte Übung unter dem Motto „Infrastruktur – Gefahren durch Elektrizität – Ausfall der Infrastruktur“ ab.
Schon im Vorfeld wurden die Teilnehmer in einer gesonderten theoretischen Einheit über die Besonderheiten und Gefahren aufgeklärt. Somit konnten die Hilfskräfte dann an diesem Samstag - nach einer weiteren kurzen Theorieeinheit - in die Praxis starten.
Angenommen wurde ein Ausfall der Infrastruktur von „größer 24h“ auf dem Gelände der Firma Autoneum, die uns freundlicherweise für den gesamten Tag das Werksgelände zur Verfügung stellte.
Aufgabe für den ersten Zug bestand darin, eine Halle des Industriebetriebes für den weiteren Betrieb mit Strom zu versorgen und innen auszuleuchten.
Hierzu erkundete die THW-Einheit– „B2/Bel“ (Bergungsgruppe 2, Beleuchtung) die Halle zusammen mit der THW-Fachgruppe „E“ (Elektroversorgung) und erstellte eine Aufstellungsplan. Ziel war dabei, die Beleuchtung der Halle so zu ermöglichen, dass die Hochregale noch durch Mitarbeiter des Unternehmens mit Staplern bedient werden könnten. Als Stromlieferant diente die THW eigene Netzersatzanlage (NEA). Von hier aus wurde (über einen Stromverteilerkasten), die Versorgung der Beleuchtung in der Halle sichergestellt.
Der zweite Zug wurde an die Sprinkleranlage beordert. Dort kam es zu einem Maschinenschaden weshalb die Pumpe zur Wasserförderung bei einem Brandfall nicht mehr zur Verfügung stand.
Als erstes wurde in den Räumlichkeiten für eine Ausleuchtung gesorgt und dann erkundet wie man weiter vorgehen will.
Zwei Stative mit Scheinwerfern wurde zum Ausleuchten der beiden Stockwerke eingesetzt und ermöglichten so die weitere Arbeit ohne Taschenlampen.
Um das Löschwasser aus dem Vorratsbehälter für die Sprinkleranlage zur Verfügung zu stellen, wurden zwei Schmutzwasserpumpen mit einer Leistung von je >2000 l/min eingesetzt, die das Wasser in einen Auffangbehälter im Hof pumpten.
Da die Pumpen auf Höhe der Wasseroberfläche stehen musste vom THW OV Groß Umstadt mit dem „EGS“ – also einem „Einsatz-Gerüst-System“ – ein Podest erstellt werden, auf dem die Pumpen zum Einsatz kamen.
Nach erfolgreicher Installation der Geräte wurde der Pumpbetrieb aufgenommen.
Damit es nicht zu „Leerzeiten“ für die Kräfte kommt, haben sie auch hier die Übungsleiter verschiedene mögliche Szenarien überlegt, die auch jederzeit bei der angenommenen Lage entstehen können.
Als erstes wurde eine Rauchentwicklung in einer Halle sowie dortige Sprinklerauslösung gemeldet.
Freie Einheiten mit einem Trupp unter Atemschutz wurden zusammengestellt und zur Einsatzstelle geschickt.
Eine „eingeklemmte Person“ musste befreit werden. Hierbei handelte es sich um eine Person (Dummy) die in eine Müllpresse geraten war.
Problem an der Sache war zusätzlich, dass die Stromversorgung der Presse nach dem Einklemmen der Person ebenfalls versagte.
Die Person wurde medizinisch versorgt und stabilisiert. Als Sonnenschutz wurden geeignete Geräte ihrem eigentlichen Einsatzzweck „entfremdet.
Die Stromversorgung konnte jedoch mit Mitteln der Feuerwehr nicht wiederhergestellt werden, da nur das große Aggregat vom THW über eine geeignete Steckdose verfügt. Somit musste auch hier eine Lösung gefunden werden.
Schnell zeigte sich an dieser Stelle, wie personalintensiv die gestellten Aufgaben waren, was im Verlauf des Einsatzes dazu führte, dass das Personal auch Einheitenübergreifend getauscht und ergänzt werden musste. Eine logistische Herausforderung für die Einsatzleitung – aber genau dies war ja das Ziel der Übung.
Nach zwei Stunden harter Arbeit, bei fast 30° C und strahlendem Sonnenschein, sowie erledigen aller gestellten Aufgaben, wurde zur „Großen Pause“ gerufen.
Hierzu gab es ausreichend kalte Getränke, etwas Warmes zum Essen sowie gespendeten Kuchen (vielen Dank an den Kindergarten Gundernhausen).
Nach einem Resümee der Übungsleitung und lobenden Worte vom Betriebsleiter, wurden die verschiedenen Einsatzstellen gemeinsam begangen.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals Ausdrücklich bei der Firma Autoneum für die Unterstützung an diesem Tag – und darüber hinaus – bedanken.
Sie haben Interesse an unserer Arbeit? Besuchen Sie uns doch einfach - jeden Montag ab 18:30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus (Ortsteilzentrum) in der Bruchwiesenstraße
Oder wenden Sie sich direkt an einen Ansprechpartner:
Zugführer Katastrophenschutzzug
Stephan Schüler Spessartstraße 1 64380 Roßdorf-Gundernhausen 06071 4200634 Mail: