Geräte zur Brandbekämpfung
Eine der größten Gefahren für Einsatzkräfte geht
von Bränden aus. Enorme Hitze, hochgifte Rauchgase und die
allgegenwärtige Gefahr von Ab- oder Einstürzen stellen die
Feuerwehrleute vor eine extreme Herausforderung. Wichtig ist es daher,
dass sich die Kräfte auf effektive und zuverlässige Geräte zur
Brandbekämpfung verlassen können.
Hier ein kleiner Auszug der in Gundernhausen eingesetzten Geräte:
Adalitlampe | | Für den Feuerwehreinsatz speziell entwickelte Handleuchten, sogenannte Adalitlampen, befinden sich in jedem Fahrzeug. Die neusten Lampen mit LED-Technik sind sehr hell, wasser- und staubgeschützt sowie in explosionsgefährdeten Bereichen einsetzbar.
Die im Mannschaftsraum verlasteten - ständig voll aufgeladenen - Lampen leisten damit einen großen Beitrag zur Sicherheit der Feuerwehrleute sowie zum Einsatzerfolg. |
| Atemschutzgerät | | Bei Bränden, aber auch bei Gefahrguteinsätzen entstehen gefährliche Gase, Dämfe, Rauch etc., vor denen sich die Einsatzkräfte schützen muss. Hierfür setzt die Feuerwehr Atemschutzgeräte ein. Diese verfügen immer über eine Vollschutzmaske mit einem Atemanschluss. Hier kann z.B. ein Schutzfilter eingeschraubt werden, der die eingeatmete Luft filtert. Jedoch ist dieser aufgrund von fehlendem Sauerstoff nur bedingt einsetzbar. Bei den meisten Einsätzen kommt der umluftunabhängige Atemschutz zum Einsatz. Hier tragen die Feuerwehrleute einen sogenannten Pressluftatmer. Dies ist ein Tragegestell mit einer Flasche, die mit 1800 Liter unter 300 bar Druck stehende atembarer Pressluft gefüllt ist. Um die Luft aus der Flasche atmen zu können, wird das Gerät über einen Schlauch mit einem Lungenautomat an die Maske angeschlossen. Wenn nun eingeatmet wird, öffnet ein Ventil und die Luft strömt in die Maske ein. Nun kann die Einsatzkraft ca. 30 Minuten unabhängig von der Umwelt atmen. |
| Druckschlauch | | Der Druckschlauch ist das gebräuchlichste Mittel zur Wasserförderung. Bei der Feuerwehr unterscheiden wir dabei abhängig von der Größe der Schlauchkupplung vier verschiedene Druckschläuche: A-,B-,C- und D-Druckschlauch. In den meisten Fällen reicht der 20m lange B-Schlauch zur Förderung von großen Wassermengen zum Fahrzeug oder zum Verteiler sowie der 15m lange C-Schlauch zur Brandbekämpfung mit Strahlrohr in- und außerhalb von Gebäuden völlig aus. |
| Kaminkehrgerät | | Die Feuerwehr kommt auch immer wieder zum Einsatz, wenn es zu Kaminbränden kommt.
Hier ist meist abgesetzter Glanzruß an den Kaminwänden die Ursache, der anfängt zu glühen und den Kaminquerschnitt verengt. In so einem Fall muss der Kamin von dem Glanzruß befreit werden. Hierfür besitzt die Feuerwehr ein Kaminkehrgerät, ähnlich dem des Schornsteinfegers. Dieses besteht aus einer Kette an der zwei Arten von Werkzeug befestigt werden können, Schutzhandschuhen für hohe Temperaturen und einem Spiegel. An der Kette kann eine Stahlkugel montiert werden, um zuerst einen Abzug zu schaffen, wenn der Kamin bereits stark verengt oder schon verstopft ist. Um den Glanzruß zu entfernen, kommt dann ein Stahlbesen zum Einsatz, der an der Kette befestigt wird. Der entfernte Glanzruß fällt nach unten in die Wartungsklappe, wo er durch Feuerwehrleute entnommen und dann im Freien abgelöscht wird. |
| Kleinlöschgerät | | Für kleinere Brände bzw. für spezielle Brände hält die Feuerwehr verschiedene Arten von Kleinlöschgeräte vor. Zu diesen zählen die allseits bekannten Feuerlöscher in verschiedenen Ausführungen. So halten wir auf den Fahrzeugen z.B. Feuerlöscher vor, die mit Löschpulver oder CO2 gefüllt sind. Während das Löschpulver bei fast allen Brandarten eingesetzt werden kann, kommen die Löscher mit CO2 vorrangig bei Bränden in elektrischen Anlagen zum Einsatz. Für Entstehungsbrände und Kleinbrände halten wir einen sogenannten High Press vor. Das ist ein Speziallöscher. der mit Wasser gefüllt ist und unter starkem Druck steht. Somit kann man mit geringsten Mengen Wasser z.B. Kleinfeuer in einer Wohnung schnell ablöschen. |
| Kombischaumstrahlrohr | | Um einen qualitativ hochwertigen Löschschaum zu erzeugen sind besondere Strahlrohre nötig. Üblicherweise unterscheidet man dabei, abhängig von der Dichte des zu erzeugenden Schaums, in Mittel- und Schwerschaumrohre. Das Kombirohr ermöglicht es mit nur einem Strahlrohr über einen Hebel zwischen Schwer- und Mittelschaum zu wählen. Das ist einsatztaktisch von Vorteil und spart wertvollen Platz im Fahrzeug ein. |
| Löschschaum | | Um z.B. brennende Flüssigkeiten zu löschen, benötigt die Feuerwehr Löschschaum. Löschschaum besteht aus Wasser, Schaummittel und Luft. Erzeugt wird er dadurch, dass dem Löschwasser Schaummittel über einen sogenannten Zumischer zugeführt wird. Durch die Verwirbelung mit Luft am Schaumstrahlrohr entwickelt sich der Löschschaum, mit dem das Brandgut abgedeckt wird. Der Löschschaum erstickt somit das Feuer, da kein Sauerstoff mehr das Brandgut erreicht. Manchmal werden auch kleine Mengen an Schaummittel dem Löschwasser zugsetzt, hier entsteht kein Schaumteppich, sondern die Oberflächenspannung von Wasser wird herabgesetzt und somit kann das Löschwasser besser in das Brandgut eindringen. |
| PFPN (ehem. Tragkraftspritze) | | Diese tragbare Pumpe ist dafür gedacht, um z.B. Wasser aus Flüssen, Seen etc. zu entnehmen, die mit Fahrzeugenpumpen nicht zu erreichen sind. Aber auch wenn Löschwasser über eine größere Strecke gefördert werden muss, kommt diese Pumpe als Verstärkerpumpe zum Einsatz, um den Druck zu erhöhen und das Wasser weiterleiten zu können. |
| Saugschlauch | | Zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern wie Teichen oder Bächen werden besondere Schläuche benötigt. Diese Saugschläuche mit der Kupplungsgröße A sind versteift und können daher dem beim Saugvorgang entstehenden Unterdruck standhalten. |
| Schlauchpaket | | Für ein möglichst schnelles Verlegen der Schläuche sind 2 C-Schläuche bereits mit einem Hohlstrahlrohr gekuppelt und zu einem Schlauchpaket gefaltet. Der Angriffstrupp kann so im Einsatzfall in Kombination mit Schlauchtragekörben seine Arbeitsleitung selbst verlegen und erhält zudem eine perfekt verlegte Schlauchreserve, um so beispielsweise in einem Treppenraum einfacher den Schlauch handhaben zu können. |
| Strahlrohr | | Zur Wasserabgabe im Brandeinsatz werden bei der Feuerwehr heutzutage hauptsächlich sogenannte Hohlstrahlrohre verwendet. Über eine Düse wird das Wasser geleitet und so ein Strahl erzeugt, der in der Mitte "hohl" ist, also kaum Wassertröpfchen enthält. Mithilfe von Hohlstrahlrohren können verschiedene Sprühbilder erzeugt werden, die der jeweiligen Stuation angepasst werden können. Dies ermöglicht einen effizienten Löschmitteleinsatz und einen besseren Schutz der Feuerwehrleute im Vergleich zu früher gebräuchlichen Strahlrohren. Abhängig vom Modell kann zudem die Durchflussmenge variiert werden, um die Löscheigenschaften noch besser an den jeweiligen Brand anzupassen. |
| Überdruckbelüfter | | Der Überdruckbelüfter kommt dann zum Einsatz, wenn in Gebäuden bei einem Brand große Mengen Rauch entstehen. Durch einen starken Luftstrom, der mittels Ventilator durch einen Benzimotor erzeugt wird, ist es möglich, über eine Austrittsöffnung Rauch aus dem Gebäude zu bringen. Dies kann im Einsatzfall taktisch eingesetzt werden, um eine Rauchgasdurchzündung zu verhindern. Desweiteren wird der vorgehende Trupp im Gebäude durch Sichtverbesserung sowie rauchfreie Bereiche zur Menschenrettung unterstützt. |
| Wärmebildkamera | | Ein recht neues technisches Gerät in der Brandbekämpfung und Personensuche stellt die Wärmebildkamera dar.
Mithilfe von Dektoren, die ähnlich einer herkömmlichen Kamera arbeiten, jedoch Wellenlängen im Infrarotbereich empfangen, erfolgt eine bildliche Darstellung von Temperaturen in verschiedenen Graustufen und zuschaltbarer Einfärbung bestimmter Temperaturbereiche.
Damit ist es möglich, Personen aufgrund ihrer Körpertemperatur in dunkler oder verrauchter Umgebung zu erkennen. Personen können damit deutlich schneller aufgefunden und gerettet werden. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht im Aufspüren von Glutnestern. Mithilfe der Kamera lassen sich heiße Stellen leichter erkennen und so kann gezielt Löschmittel eingesetzt und ein Wasserschaden verringert werden. |
| Wasserführende Armaturen | | Zusammen mit Schläuchen, Pumpen und Hydranten stellen die Wasserführenden Armaturen die Löschwasserversorgung sicher.
Die meisten Armaturen bestehen dabei aus Aluminiumlegierungen.
Zur Wasserentnahme im Allgemeinen sowie zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern oder beispielsweise zum Auspumpen von Kellern werden verschiedene Arten von Saugkörben benutzt. Ebenso fallen Standrohre, die zusammen mit dem fest installierten Unterflurhydranten in der Straße die häufigste Wasserentnahmestelle darstellen, unter die Wasserführenden Armaturen. Zur Verbindung von Schläuchen, zur Reduzierung der Schlauchgröße, zur Verteilung von Löschwasser auf mehrere Schläuche und für viele andere Einsatzzwecke werden Armaturen wie Kupplungen, Übergangsstücke und Verteiler verwendet. |
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